Der Lemberger ist ein Rotwein, der durch eine natürliche Zufallskreuzung aus Blauer Zimmettraube und Weißem Heunisch hervorgegangen ist.
Anbaugebiete des Lemberger Weins
Der Lemberger Wein wird in Deutschland hauptsächlich in Baden-Württemberg angebaut, aber auch – in kleineren Mengen – in den anderen deutschen Weinanbaugebieten. In den letzten Jahren nehmen die Rebflächen immer mehr zu. In den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts waren es in Deutschland gerade mal knappe 500 Hektar, die mit der Rebsorte Lemberger bestockt waren, so sind es inzwischen rund 1.900 Hektar, von denen allein Baden-Württemberg über 1.750 Hektar belegt, das sind rund 15 Prozent der dortigen Rebfläche.
Außerhalb Deutschland ist der Lemberger mit rund 8.000 Hektar Rebfläche hauptsächlich in Ungarn zu finden. Er wird dort vor allem im Weinbaugebiet Sopron, am Südufer des Neusiedlersees, am Plattensee und in Villány angebaut.
Außerdem findet man den Lemberger in Österreich. 94 Prozent davon werden im Burgenland angebaut. Speziell im Weinbaugebiet Mittelburgenland bringt diese Sorte einige der besten Rotweine Österreichs hervor.
Auch in der Slowakei, in Tschechien, Rumänien und Kroatien wird der Lemberger Wein angebaut. Kleine Anbaugebiete finden sich in Chile, Peru, Italien, Schweiz und Kanada. Die Weltanbaufläche beträgt über 18.000 Hektar.
Geschichte und Ursprung
Ursprünglich kommt der Lemberger Wein aus der Untersteiermark im heutigen Slowenien. Da die ersten Rebstöcke von Lemberg pri Smarju (Untersteiermark) und Limberg (Niederösterreich) nach Deutschland kamen, erklärt sich die Namensgebung des Weins. Im 19. Jahrhundert sorgte eine sogenannte „Weinverbesserungsgesellschaft“ für die Verbreitung guter Rebsorten wie dem Lemberger in Württemberg.
Was macht den Lemberger Wein so besonders
Der Lemberger Wein, auch Blaufränkisch (in Österreich), Frankonia (in Norditalien), Kékfrankos (in Ungarn) oder Blauer Limberger (Klassifizierungs-Name) genannt, bevorzugt ein warmes Klima. Er treibt früh aus und reift spät, deshalb braucht er windgeschützte Standorte. Durch den frühen Austrieb ist diese Rebsorte Spätfrost-gefährdet. Der Lemberger wächst besonders gut auf fruchtbaren, tiefgründigen Lößlehmböden und eignet sich sehr gut für den Ausbau im Holzfass. Er verbindet die Finesse des Burgunders mit der Stärke des Cabernet und hat eine erhebliche Lagerfähigkeit.
Die Erträge sind mittel bis hoch, sodass sie gezielt reguliert werden müssen, will man eine besonders gute Weinqualität erreichen. Durch die Anfälligkeit für Spätfröste und die Empfindlichkeit der Blüten, herrscht immer eine gewisse Ertragsunsicherheit. Die Lemberger Rebe ist auch anfällig für Echten und Falschen Mehltau und Stielfäule.
Der Lemberger gilt als württembergische Spezialität und erreicht in guten Lagen absolute Spitzenqualität. Der Weinkenner kennt verschiedene Varianten des Lemberger. Je nach Erntezeitpunkt unterscheidet man die leichten, fruchtigen Rotweine, die gerne zur Vesper und bei der Grillparty getrunken werden, und die tanninreichen schweren Rotweine auf der Basis von Spätlese und Auslese. Letztere sind hervorragende Begleiter von kräftigen Pasteten, Wildgeflügel, Schmorbraten, Lamm und reifen kräftigen Käsen.
Die Beerenfarbe ist schwarz. Die Lemberger Weine sind meist intensiv schwarzrot. Sie haben ein verhaltenes bis kräftiges Aroma, das an Brombeeren, Kirschen, Johannisbeeren und Pflaumen bis hin zu grünem Paprika erinnert. Der Wein ist durch Säure, Tannine und Extrakte lange haltbar. Wenn er in Holzfässern ausgebaut wird, erinnert er an südländische Weine.
Gerne wird der Lemberger mit anderen Sorten verschnitten und gibt dann Cabernet Sauvignon, Trollinger, Spätburgunder oder Merlot mehr Fruchtigkeit.